Fakultät für Biologie
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Pflanzenzucht

Aufgaben:

  • Die Pflanzenzüchtung ist ein anspruchsvolles Arbeitsfeld. Sie setzt modernste Technologien und wissenschaftliche Erkenntnisse ein, um Pflanzen zu züchten, die den Anforderungen einer wachsenden Weltbevölkerung und der veränderten Klimabedingungen gerecht werden.
  • Die Pflanzenzüchtung zählt zu den innovativsten Branchen weltweit. Die Forschungs- und Entwicklungsquote der Unternehmen in der Pflanzenzüchtung liegt mit 16 % sogar über der Pharmaindustrie (BDPa). Dies bedeutet nicht nur eine Investition in die Entwicklung neuer Sorten, sondern auch in reizvolle Arbeitsplätze mit guten Entwicklungsmöglichkeiten.
  • Heute befassen sich nur in Deutschland etwa 130 Pflanzenzüchtungsunternehmen und Saatenhändler mit der Entwicklung und Vermarktung von Pflanzensorten (BDPa).
  • Als Pflanzenzüchter/in übernimmt man eine entscheidende Rolle. Zu den Hauptaufgaben zählt die Entwicklung von Zuchtprogrammen, die Planung, Anlage und Beurteilung von Versuchsparzellen sowie die Selektion des Zuchtmaterials. Dabei nutzt man neue wissenschaftliche Erkenntnisse und arbeitet daran, die Zuchtmethoden laufend zu verbessern und anzupassen.
  • Darüber hinaus betreut man als Züchter oder Züchterin die externen Selektionsstandorte im In- und Ausland und leitet das technische Personal. Der Arbeitsalltag von Züchter/innen findet im Freiland, im Gewächshaus und im Labor statt (BDPa).
  • Die Aufgaben eines/r Pflanzenzüchters/in variieren jedoch je nach Position im jeweiligen Unternehmen. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen Arbeitskräften im Labor, wissenschaftlichen Mitarbeitern und stellenvertretenden Projektleiter.
  • Die Tätigkeit im Labor erfordert die Analyse von Proben, ihre Bearbeitung sowie die Durchführung und Auswertung von Experimenten mit neuen Saatgutsorten, bevor sie auf den Markt gebracht werden.
  • Als wissenschaftlicher Mitarbeiter ist man für die Planung, Steuerung und Durchführung des gesamten Züchtungsversuches vom Beginn und für die Betreuung der Versuchsfelder verantwortlich.
  • Im Gegensatz dazu beinhaltet die Position als Projektleiter die Übernahme der Personalplanung und -beschaffung, Zuchtflächenmanagement, die Auswahl und Beschaffung von Arbeitsmaterialien und die Unterstützung bei administrativen Aufgaben (BDPa).

Weiterbildung & Aufstiegsmöglichkeiten:

  • Wer es sich zum Ziel gesetzt hat, beruflich als Pflanzenzüchter/in voranzukommen, kann ebenso aus einer Palette an Angeboten zur Aufstiegsweiterbildung auswählen. Je nachdem, welche berufliche Vorbildung man hat, kann dies beispielsweise eine Weiterbildung zum/r Agrarbetriebswirt/in oder zum/r Fachagrarwirt/in sein (Bundesagentur für Arbeit).
  • Saat- und Pflanzenzüchter/innen mit Hochschulzugangsberechtigung können - sofern sie nicht bereits über einen entsprechenden Hochschulabschluss verfügen - beispielsweise einen Bachelorabschluss in Bereichen wie Land- und Gartenbauwissenschaften oder Agrarwissenschaften erwerben.
  • Eine Arbeitsstelle im Labor oder im Freiland eignet sich am besten für Biologen, die gerade ihren Masterabschluss erworben haben, um in diese Branche einzusteigen.
  • Hat man jedoch eine Promotion abgeschlossen, so steigen die Chancen für eine höhere Anstellung (z.B. als wissenschaftlicher Mitarbeiter) deutlich an (Bundesagentur für Arbeit).

Verdienst:

  • Das Einkommen im Bereich Pflanzenzucht ist wesentlich von den jeweiligen Anforderungen abhängig. Daneben werden in der Regel Berufserfahrung und Verantwortlichkeit berücksichtigt. Es treten regionale und branchenabhängige Einkommensunterschiede auf.
  • Bei dieser Tätigkeit kann die tarifliche Bruttogrundvergütung beispielsweise € 10,96 bis € 12,60 in der Stunde betragen.
  • Der durchschnittliche Bruttomonatsgehalt beträgt ca. € 4829 (https://www.nettolohn.de/top50/beruf-gehalt.html).

Berufschancen & mögliche Arbeitgeber:

  • Arbeitsplätze stellen Saatguthersteller und Betriebe im Bereich Gartenbau zur Verfügung. Für die Tätigkeit als Saat- und Pflanzenzüchtern wird in der Regel eine Ausbildung oder Weiterbildung im Gebiet des Gartenbaus oder der Landwirtschaft vorausgesetzt (BDPb).
  • Mögliche Einstiegsberufe sind z.B. Gärtner/in oder Landwirt/in.
  • Pflanzenzüchter sind hauptsächlich in Gartenbau- und Saatbaubetrieben wie Baumschulen tätig sowie in landwirtschaftlichen Betrieben, die sich auf Pflanzenbau oder Saatgutaufbereitung spezialisiert haben. Die Arbeitsbranchen umfassen u. a. folgende Bereiche: Gartenbau, Floristik, Betrieb von Baumschulen, Erzeugung von Blumensamen, (Gemischte) Landwirtschaft, Saatgutaufbereitung (Bundesagentur für Arbeit).
  • Neben vielen kleineren Unternehmen sind auch etliche große Konzerne der Saatgutindustrie bekannt. Zum Beispiel Bayer CropScience AG, DLF-Trifolium, KW Saat, Maribo, Monsanto Agrar Deutschland GmbH, Syngenta Cereals und Syngenta Seeds GmbH (Bundesverband deutscher Pflanzenzüchter).

Benötigte Qualifikationen:

  • Zu den Einstiegsvoraussetzungen zählen vor allem: ein Masterabschluss in Agrarwissenschaften mit Schwerpunkt Pflanzenzüchtung (im Idealfall mit Promotion oder mit entsprechender Berufserfahrung), umfassende Kenntnisse im Pflanzenbau (BDPb).
  • Viel Wert wird ebenfalls auf die praktische Erfahrung in der Pflanzenzüchtung und die Kenntnisse der neuesten Techniken und Züchtungsverfahren gelegt.
  • Besonders wichtig erscheinen darüber hinaus Kenntnisse im Bereich wissenschaftlicher Versuchsdurchführung, falls man im Labor tätig ist.
  • Ist man eher in einer leitenden Position eingestellt, so ist Erfahrung in Personalführung und Projektmanagement von Vorteil (BDPb).
  • Wer als Pflanzenzüchter arbeiten möchte, sollte, wenn möglich, eine Aus- oder Weiterbildung in der Landwirtschaft oder im Gartenbau nachweisen können.
  • Je nachdem, in welchem Bereich man tätig ist, muss ein Sachkundenachweis für den Umgang mit Pflanzenschutzmitteln als Zusatzqualifikation vorlegt werden (Bundesagentur für Arbeit).
  • Darüber hinaus sind vertiefte Kenntnisse z.B. der spezifischen Beschaffenheit unterschiedlichen Saatgutes erforderlich (BDPa). Sorgfalt ist nicht nur im Umgang mit empfindlichem Saatgut und jungen Pflanzen gefragt, sondern auch bei der Verwendung von Chemikalien wie z.B. Düngemitteln.

Literaturverzeichnis:

  • Bundesagentur für Arbeit, 2007, Saat- und Pflanzenzüchter/in [online] https://berufenet.arbeitsagentur.de/berufenet/archiv/284.pdf [02.08.2017]
  • Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e. V. [online] (BDPa) http://www.die-pflanzenzuechter.de/ [03.08.2017]
  • Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter, 2015, Karriere in der Pflanzenzüchtung, (BDPb) [online] http://www.bdp-online.de/de/Service/Download-Center/2015-02-02_BDP-Broschuere_Karriere_in_der_PZ.pdf [03.08.2017]