Fakultät für Biologie
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Bundeswehr: Radiobiologie, Mikrobiologie, Pharmakologie & Toxikologie

Beschreibung des Berufsbildes:

Auch für die Bundeswehr ist naturwissenschaftliche Forschung von großer Bedeutung, um Schutzmaßnahmen vor atomaren, biologischen oder chemischen (ABC) Gefährdungen zu entwickeln. Zu diesem Zweck befassen sich mehrere Institute der Bundeswehr auch mit biologischen Fragestellungen.

Drei dieser Institute, die allesamt dem Sanitätsdienst der Bundeswehr unterstellt sind, werden im Folgenden kurz vorgestellt:

Institut für Radiologie der Bundeswehr:

Dieses Institut befindet sich in München und arbeitet mit der Universität aus Ulm zusammen. Es befasst sich wissenschaftlich mit den Themen Strahlenmedizin und Radiobiologie, auch in Hinblick auf medizinische Maßnahmen nach eventuellen Strahlenexplosionen.

Für besondere Gefahrensituationen stellt dieses Institut auch mobile Einsatzkräfte zur Verfügung, die weltweit verfügbar sind. Um Auswirkungen von Strahlung auf biologische Gewebe untersuchen zu können, werden eine Reihe biologischer Methoden verwendet. Dazu gehören beispielsweise differentielle Genexpressionsanalysen, Immuno-Typisierung von Gewebeproben oder differentielle Blutbildanalysen.

Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr:

Auch dieses Institut befindet sich in München und befasst sich mit dem Schutz vor biologischen Kampfstoffen. Dafür wird Forschung an Erregern durchgeführt, die sich potentiell als Kampfstoff eignen. Ziel ist es, diese Erreger schnell diagnostizieren zu können und die durch sie ausgelösten Krankheiten behandeln zu können.

Auch dieses Institut verfügt über eine mobile Task-Force, die weltweit eingesetzt werden kann und beispielsweise im Zuge der Ebola-Epidemie in Westafrika aktiv war. Das Institut leistet also auch einen wichtigen zivilen Beitrag.

Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Bundeswehr:

Hierbei handelt es sich um eine Einrichtung, die dem Schutz vor chemischen Waffen gewidmet ist. Zum einen arbeiten dafür die angestellten Wissenschaftler an Möglichkeiten der Therapie und an Medikamenten gegen verschiedene toxische Substanzen. Eine wichtige Rolle spielt aber auch die Analyse von biologischen Proben um den Einsatz chemischer Kampfstoffe überhaupt nachweisen zu können. Das ist besonders wichtig um eine angemessene politische Reaktion zu ermöglichen.

Ähnlich wie die bereits vorgestellten Institute verfügt auch das Institut für Pharmakologie und Toxikologie über eine eigene mobile Einsatzgruppe. Auch dieses Institut hat seinen Sitz in München und kooperiert dort mit der LMU.

Weiterbildung und Aufstiegsmöglichkeiten:

An den vorgestellten Instituten existiert eine Vielzahl an Weiterbildungsmöglichkeiten. So gibt es beispielsweise die Möglichkeit, am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr die Weiterbildung zum Fachtierarzt für Mikrobiologie im Umfang von 4 Jahren durchzuführen. Ebenso besitzt dieses Institut Weiterbildungsermächtigungen im Umfang von 2 Jahren in den Gebieten Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie.

Verdienst:

Da es sich hier bei dem Arbeitgeber um die Bundeswehr handelt, erfolgt oft eine Bezahlung, die sich an der Bezahlung der Soldaten orientiert. Für einen Feldwebel ist ein Nettoeinstiegsgehalt von etwa 2000 € üblich. Der Verdienst ist aber stark von der jeweiligen Stelle abhängig.

Benötigte Qualifikationen und Fähigkeiten:

  • In den oben vorgestellten Laboren der Bundeswehr arbeiten neben Ärzten, Apothekern und Chemikern auch einige BiologInnen. Außerdem ist eine Vielzahl technischer AssistentInnen (MTA, CTA oder PTA) an den Forschungen beteiligt. Es ist auch möglich direkt nach der Schule eine Ausbildung in diesem Bereich bei der Bundeswehr zu absolvieren. Je nach Aufgabenfeld ist es also mit verschiedenen Abschlüssen möglich, als Wissenschaftler bei der Bundeswehr Karriere zu machen.
  • Je nachdem, für welches der Institute man sich interessiert, sollte man über Kenntnisse biologischer Methoden verfügen und physikalische bzw. chemische Grundlagen beherrschen.
  • Wenn man auch interessiert ist, sein Wissen im Rahmen der mobilen Einsatzkräfte der jeweiligen Institute einzusetzen, sollte man sich bewusst sein, jederzeit weltweit eingesetzt werden zu können. Eine Bereitschaft zur Mobilität ist also von Vorteil.

Weiterführende Links: